An vielen Orten waren die Atemschutzmasken vergriffen, da sie im Kampf gegen das Coronavirus ein wichtiges Hilfsmittel ist. Das Tragen der Maske ist unabdingbar, um sich und andere zu schützen. Doch worin unterscheiden sich die verschiedenen Masken?
Vom Grundsatz her gilt, ganz gleich welche Atemschutzmaske getragen wird, Hauptsache, man trägt selbst eine. Es gibt mittlerweile ein sehr umfangreiches Angebot an verschiedenen Modellen aus Stoff, Einwegmasken und auch medizinischen Masken. Doch welche Variante ist denn nun die Sicherste? Grundsätzlich kann jedes Modell dazu beitragen, dass Coronavirus zu verringern.
Welche Atemschutzmasken gibt es?
Einwegmasken
Die Einwegmasken sind dreilagig und bestehen aus Polypropylen. Diese sollten nach jedem Gebrauch direkt entsorgt werden, denn es können sich Viren auf der Oberfläche der Masken befinden. Viele Menschen halten sich nur leider nicht daran und verwenden die Masken gegen den Rat der Experten sogar mehrfach. Noch viel schlimmer sind die Menschen, die ihre Masken in Plastiktüten aufbewahren. Dort befindet sich für Viren und Bakterien ein idealer Nährbaden, da es darin schön warm und feucht ist. Das Einsprühen mit Desinfektionsmittel hilft nicht, die Coronaviren von der Maske zu entfernen. Einwegmasken sollten nur einmal verwendet werden. Es gibt jedoch weitaus günstigere Alternativen, wenn die Einwegmasken zu teuer sind oder aus anderen Gründen nicht verwendet werden wollen.
Stoffmasken
Atemschutzmasken aus Stoff können im Gegensatz zu Einwegmasken wiederverwendet werden. Es gibt Modelle die aus Stoffen wie Baumwolle oder Polyester bestehen, die nach dem Tragen in der Waschmaschine gewaschen und somit gereinigt werden können. Es empfiehlt sich die Temperatur der Waschmaschine auf mindestens 60 Grad zu stellen, wobei diese Temperatur nur bei Atemschutzmasken aus Baumwolle möglich sind. Die Viren können durch das Abkochen mit heißem Wasser über dem Wasserdampf in die Lunge gelangen, bevor sie inaktiv werden. Für die Reinigung im Backofen oder mit einem Bügeleisen gilt das Gleiche. Es ist wichtig bei dem Kauf einer Baumwollmaske darauf zu achten, dass diese immer zweilagig ist.
Medizinische Gesichtsmasken
Diese dreilagigen Masken wurden bislang ausschließlich im medizinischen Bereich eingesetzt, damit sich die Angestellten und kranke Patienten vor einer möglichen Tröpfcheninfektion schützten konnten. Die zertifizierten Mund-Nasen-Schutz werden aktuell jedoch aufgrund der vorherrschenden Corona-Krise auch oftmals für den Privatgebrauch angeboten. Die Atemschutzmaske schützt den Träger für einen kurzen Zeitraum, es geht jedoch in erster Linie auch wie bei den Einweg Masken und den wiederverwendbaren Stoffmasken darum, das Anstecken anderer zu vermeiden. Modelle der Filterklassen Atemschutzmasken mit FFP2 oder FFP3 Filter sind am ehesten für den Eigenschutz geeignet.
Atemschutzmasken mit FFP-Filter
Dicht an Mund und Nase liegen diese Filterklassen Atemschutzmasken, sogenannte Halbmasken, an. Dadurch wird der Träger deutlich besser vor der Übertragung von Viren geschützt. Durch den integrierten FFP Filter ist dies möglich, selbst kleinste Partikel und Aerosole werden dadurch abgefangen. Es wird zwischen drei Schutzstufen bei den Filterklassen Atemschutzmasken unterschieden: FFP1, FFP2 und FFP3 Masken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt im Kampf gegen das Coronavirus das Tragen einer Maske von mindestens FFP2. Die Filterklassen Atemschutzmasken müssen die sogenannte CE-Kennzeichnung haben, um in Europa zulässig zu sein. Das Bundesinstitut für Arbeitsmittel und Arbeitsprodukte sagt, dass die Filterklassen Atemschutzmasken den regulären Anforderungen der Norm DIN EN 149: 2009-08 erfüllen müssen.
Es gibt auch FFP2 Masken mit einem extra Ventil, diese filtern jedoch nur die eingeatmete Luft und schützen somit nur den Träger, jedoch nicht das Umfeld. Nach außen wird die ausgeatmete Luft ungefiltert abgegeben, sodass ein positiver Träger, somit ein COVID 19 positiv getesteter, im schlimmsten Fall andere Menschen dadurch anstecken kann. Die US-Gesundheitsbehörde CDC rät daher sogar davon ab, Atemschutzmasken mit Ventilen oder Entlüftungsöffnungen im Alltag zu tragen. Um das Reinigen der Masken zu erleichtern gibt es auch Reinigungsgeräte für Atemschutzmasken.
Wen schützen die Masken?
Experten raten das Tragen einer Atemschutzmaske auch weiterhin. Das liegt daran, dass das Coronavirus sich sehr schnell ausbreitet und lediglich mit der Einhaltung sämtlicher Hygieneregeln eingedämmt werden kann. Derzeit wägen sich immer mehr Menschen in Sicherheit und werden nachlässig, die Masken werden unter der Nase getragen oder sie lassen diese einfach ganz weg. Die Epidemie ist jedoch noch lange nicht überstanden, somit ist die allgemeine Empfehlung weiterhin eine Atemschutzmaske zu tragen und somit seine Mitmenschen und sich selbst zu schützen. Die Masken ohne FFP Filter können jedoch nur dazu beitragen, dass man selbst keinen ansteckt, den Träger selbst schützt diese jedoch weiterhin nicht vor einer möglichen Infektion.
Wie kann eine Atemschutzmaske gereinigt werden?
Eine Maskenpflicht gilt in allen Bundesländern mittlerweile in den öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften. Das Tragen einer Atemschutzmaske ist mittlerweile auch in den Zügen der Deutschen Bahn und in den Maschinen vieler Fluggesellschaften Pflicht. Viele individuelle Regeln in Unternehmen und bei öffentlichen Veranstaltungen kommen noch hinzu. Eine einfache Atemschutzmaske wird neben medizinischen Masken oft empfohlen. Doch was muss bei der Nutzung beachtet werden?
In der Zeit vor Corona trugen vor allem Ärzte und Zahnärzte einen Mund-Nasen-Schutz. Als Operation-, OP- oder FFP Maske werden solche Masken ebenfalls bezeichnet. Patienten und andere Menschen in der nahen Umgebung werden von der Atemschutzmaske geschützt vor Tröpfchen, die beim Sprechen aus dem Mund oder der Nase des Maskenträgers abgegeben werden. Vor größeren Tröpfchen wird nur der Träger selbst durch eine Atemschutzmaske geschützt. Ebenso verhindert er, dass der Träger unbewusst mit schmutzigen Händen ins Gesicht und somit an Mund oder Nase fast.
Atemschutzmasken richtig tragen, abnehmen und lagern
Eine Atemschutzmaske ist nur dann sinnvoll, wenn sie auch richtig getragen und gehandhabt wird.
- Der Mindestabstand von 1,50 m sollte auch mit Maske zu anderen Menschen eingehalten werden.
- Die Hände sollten vor dem Anlegen gewaschen und die Innenseite der Maske nicht berührt werden.
- Mund und Nase sollten durchgehend bedeckt werden und die Maske sollte eng anliegen. Während des Tragens sollte die Maske nicht zurecht gezockt werden und auch nicht um dem Hals getragen werden.
- Die Maske muss gewechselt werden, wenn diese durchfeuchtet ist.
- Beim Abnehmen nicht die Vorderseite berühren, sondern an den seitlichen Schnüren oder löschen greifen. Die Hände immer nach dem Abnehmen gründlich waschen.
- Die Maske sofort waschen oder bis zum Waschen in einem luftdichten, geschlossenen Behälter aufbewahren.
- Ein Gefrierbeutel mit Zip Verschluss eignet sich für den Transport von getragenen oder ungetragenen Masken für unterwegs. Der Kontakt mit dem kontaminierten Stoffteilen wird somit verhindert und die Maske hygienisch sauber gehalten, wenn diese unbenutzt ist.
Schutzmasken reinigen – Die Waschmaschine ist am besten
Nach dem Tragen sollten Stoffmasken am besten sofort bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine gereinigt werden. Das Eco-Programm sollte ausgeschaltet werden, da ansonsten die benötigten Temperaturen unter Umständen nicht erreicht werden können. Die Atemschutzmaske kann jedoch auch in einem Topf auf dem Herd mindestens fünf Minuten lang in kochendem Wasser abgekocht werden. Die Maske sollte nicht wiederverwendet werden, wenn nach dem Waschen kleine Risse oder Beschädigungen zu erkennen sind. Wenn die Maske nur bis maximal 60 Grad gewaschen werden darf, sollte die Temperatur am besten mit einem Thermometer überprüft werden. Das Wasser kann auch in einem Wasserkocher aufgekocht werden, wenn kein Thermometer zur Hand ist und dann gut 8 Minuten bei verschlossenem Deckel stehen lassen, die Temperatur des Wassers beträgt dann ca. 60 Grad.
Virologe Christian Drosten gibt in mehreren Gesprächen an, dass Viren auch mit dem Bügeleisen abgetötet werden können. Beim Bügeln sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Stoff ebenso an den Rändern und auch die Nahtstellen richtig heiß werden. Nicht alle Stoffteile halten das lange Erhitzen gut aus, daher wird empfohlen, das Bügeln zusätzlich zum Waschen anzuwenden. Eine andere Alternative sind Reinigungsgeräte für Atemschutzmasken.
FFP Masken sollten nicht mehrfach getragen werden
Generell sollten Einwegprodukte wie FFP-Masken oder OP-Masken aus Zellstoff nicht wiederverwendet werden. Im Handel sind derzeit auch ausreichend Filterklassen Atemschutzmasken vorhanden, dies sogar zu sehr akzeptablen Preisen. Wissenschaftlich umstritten ist die Wirksamkeit von Wärmebehandlung von FFP-Masken im Backofen. Die Wiederaufbereitungsempfehlung für Krankenhäuser wurde seitens des Bundesgesundheitsministeriums mittlerweile wieder zurückgezogen. Zudem ist unklar, wie sich die Wärmebehandlung auf die Filtereigenschaften des Materials auswirken wird.
Es birgt ebenfalls Gefahren, wen die Maske mehrere Tage an einem belüfteten Ort liegengelassen wird. Bislang ist noch nicht genau erwiesen, wie lange das Coronavirus auf Materialien der Einwegmasken überleben kann. Beim Sterilisieren der Masken in der Mikrowelle besteht Brandgefahr. Beim Erhitzen besteht bei vielen Masken Funkenfluggefahr, da diese Metallteile enthalten können, wie beispielsweise im Nasenbereich. Ebenso ungeeignet sind Reinigungsgeräte für Atemschutzmasken.
Was tun bei beschlagenen Brillengläsern?
Die Atemschutzmaske sollte so eng wie möglich an Nase und Wangen anliegen, damit so wenig Atemluft wie möglich an die Brillengläser kommt. Eine Maske mit eingenähtem Draht im Nasenbereich ist ideal, denn diese kann am besten ans Gesicht angepasst werden. Beim Anlegen sollte darauf geachtet werden, dass der Stoff der Maske unter der Brille anliegt. Die Brille kann zusätzlich mit Putztüchern mit Anti-Beschlag-Wirkung oder einem Anti-Beschlag-Spray behandelt werden. Die Brille kann alternativ auch mit einem milden Spülmittel ohne Alkohol eingerieben werden, dann mit klarem Wasser abwaschen, an der Luft trocknen lassen und dann polieren. Speichel sollte auf keinen Fall zur Reinigung verwendet werden aufgrund der Infektionsgefahr.
Wo können Atemschutzmasken gekauft werden?
Mittlerweile sind Atemschutzmasken keine Mangelware mehr. Derzeit haben sowohl Apotheken, Drogerien und auch Supermärkten diese immer wieder als Posten im Angebot. Zum Teil auch als Aktionsware zu sehr fairen Preisen. Unter anderem bieten Modegeschäfte und Änderungsschreinereien die Behelfsmasken aus Stoff ebenfalls an. Es werden auch Reinigungsgeräte für Atemschutzmasken mittlerweile angeboten.