Seit Monaten hat Covid-19 unser tägliches Leben übernommen: Wir arbeiten von zu Hause aus, sehen geliebte Menschen nicht mehr so oft persönlich – der Begriff “soziale Distanzierung” ist heute alltäglich. Aber was ist mit unseren Haustieren? Sind auch sie in Gefahr? Bei Tieren wie Katzen, Hunden, Frettchen, Kaninchen und sogar Tigern wurde SARS-CoV-2 nachgewiesen. Aber ist das Virus auch für sie gefährlich und können sie es an uns weitergeben? Hier erfahren Sie, was Tierhalter derzeit wissen müssen.
Können Hunde an Coronaviren erkranken?
SARS-CoV-2 kann nicht nur Hunde, sondern auch andere beliebte Haustiere wie Katzen, Kaninchen, Hamster und Frettchen befallen. Bislang sind weltweit insgesamt 13 Tierarten mit dem Virus infiziert worden. Als Hundebesitzer brauchen Sie sich jedoch keine Sorgen zu machen. Wenn Sie Ihren pelzigen Freund streicheln, besteht für Sie nach Ansicht von Experten kein nennenswertes Gesundheitsrisiko. Es ist auch erwähnenswert, dass unsere Haustiere bei der Entwicklung der Pandemie keine große Rolle zu spielen scheinen.
Jüngste Studien haben jedoch gezeigt, dass Corona-Infektionen bei Haustieren weiter verbreitet sein könnten, als wir zunächst angenommen haben. So veröffentlichten die U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Daten, aus denen hervorging, dass sich bis 2020 etwa vier Prozent der Katzen in Europa mit dem Virus infiziert hatten. Um zu dieser Schlussfolgerung zu gelangen, untersuchten Forscher Blutproben von 2160 Katzen, die in Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien lebten – und fanden in 4,4 % der Fälle Antikörper gegen SARS-CoV-2. Obwohl die Experten davon ausgehen, dass die Tiere von ihren infizierten Besitzern angesteckt wurden, konnten die Wissenschaftler nicht nachweisen, dass Tiere ihre Besitzer mit SARS-CoV-2 infizieren können.
Eine in Kanada durchgeführte Studie zeigte, dass SARS-CoV-2-Antikörper sowohl im Blut von Hunden als auch von Katzen aus Häusern vorhanden waren, in denen sich Menschen mit dem Virus infiziert hatten. Etwa 20 Prozent der Hunde hatten nicht nur die Infektion, sondern litten auch unter zusätzlichen Symptomen wie Erschöpfung, Husten, Nasenausfluss und Durchfall.
Die Ergebnisse zeigen, dass Katzen eher dazu neigen, sich zu infizieren als Hunde. Der Grund dafür, dass Katzen anfälliger für Infektionen sind, könnte darin liegen, dass sie oft engen Kontakt zu ihren Besitzern haben, wenn sie in der Nähe der Gesichter ihrer Besitzer schlafen
Obwohl die Wissenschaftler nicht davon überzeugt sind, dass Hunde und Katzen eine Rolle bei der Verbreitung des Coronavirus spielen, beobachten sie die Situation aufmerksam. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zum Beispiel führt eine Studie durch, bei der das Blut von Haustieren von SARS-CoV-2-positiven Personen auf das Virus untersucht wird.
Können Hunde Corona übertragen?
Mit Stand vom 26. Januar 2022 haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Europäische Zentrum für Seuchenbekämpfung (ECDC) und das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) erklärt, dass es derzeit keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass Hunde oder Katzen ein Infektionsrisiko für den Menschen im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus darstellen.
Es wurde noch nicht festgestellt, dass Haustiere bei der Infektion eine Rolle spielen, aber es ist möglich, dass sie Coronaviren auf den Menschen übertragen. Wenn zum Beispiel eine infizierte Person ihr Haustier streichelt, können die Viren auf dessen Fell übertragen werden. Wenn dann ein gesunder Mensch das Tier streichelt, könnte auch er infiziert werden.Allerdings ist 36 Stunden die maximale Zeitspanne, die SARS-CoV-2 in klinischen Tests auf glatten Oberflächen überleben kann. Das Virus ist auf Feuchtigkeit angewiesen, um am Leben zu bleiben. Deshalb glauben Experten, dass Tierfelle kein gutes Medium für das Virus sind.
Was passiert mit dem Hund, wenn ich wegen Corona in Quarantäne bin?
Wenn Sie mit Corona infiziert sind oder den Verdacht haben, dass Sie Corona haben, ist es am besten, wenn Sie jemanden finden, der sich um Ihren Hund kümmert. Es kann schwierig sein, einen Nachbarn, Verwandten oder Freund um Hilfe zu bitten, aber es lohnt sich, um sicherzustellen, dass Ihr Hund während der Quarantänezeit gut versorgt ist. Teilen Sie dem Pfleger mit, ob Ihr Tier spezielles Futter oder Medikamente benötigt. Die meisten Tierärzte haben geöffnet oder bieten Sprechstunden an, so dass Sie in der Lage sein sollten, das zu bekommen, was Sie brauchen.
Wenn Sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben, ist es wichtig, dass sowohl Sie als auch die Person, die sich um Ihren Hund kümmert, sich strikt an die Hygienemaßnahmen halten. Das Virus kann nicht nur durch direkten Kontakt, sondern auch indirekt über kontaminierte Oberflächen übertragen werden. So können selbst Tiere, die infizierten Personen gehören, kleine Mengen des Virus auf ihrem Körper haben, die für eine kurze Zeit infektiös bleiben.
wenn Sie Schwierigkeiten haben, eine Betreuung für Ihr Haustier zu finden, können Ihnen professionelle Hundebetreuer helfen. Wenn Ihr pelziger Freund während der Quarantänezeit zu Hause bleiben muss, stellen Sie sicher, dass Sie alle empfohlenen Hygieneregeln einhalten. Wenn Ihr Haustier erkrankt und während der Quarantäne zu Hause tierärztliche Hilfe benötigt, wenden Sie sich bitte telefonisch an Ihren Tierarzt und informieren ihn über den Verdacht auf eine Infektion oder den Kontakt mit SARS-CoV-2.
Was tun, wenn mein Hund Corona-Symptome zeigt?
Wenn Ihr Tier schwer erkrankt ist und Sie oder ein anderer Tierpfleger das Virus hat, kann ein Test auf eine SARS-CoV-2-Infektion mehr Informationen darüber liefern, wie sich das Tier angesteckt hat. Benachrichtigen Sie in diesem Fall Ihr örtliches Gesundheitsamt, damit es sich mit dem nächstgelegenen Veterinäramt in Verbindung setzen kann. Das Testverfahren für Tiere ist das gleiche wie für Menschen. Bislang waren nur positive Tests meldepflichtig, um einen Überblick über die Infektionshäufigkeit bei Tieren zu erhalten. Sie hatten jedoch keine Konsequenzen für Tier und Besitzer oder Halter. Selbst wenn ein Tier infiziert ist, sollte es keinen Grund geben, es aus der Familie zu entfernen oder gar unnötig einzuschläfern.
Weitere Coronavirus-Infektionen bei Hunden
Der Begriff Coronavirus bezieht sich eigentlich auf eine große Gruppe von Viren, von denen sich einige stark voneinander unterscheiden. Es gibt auch viele Coronaviren im Tierreich, die Tiere wie Fische, Vögel und Säugetiere befallen. SARS-CoV-2 ist jedoch völlig anders als diese anderen Stämme.
Verschiedene Coronavirus-Infektionen treten bei Hunden und Katzen schon seit langem auf. Diese sind jedoch nicht in der Lage, beim Menschen Schaden anzurichten und stehen in keinerlei Zusammenhang mit der zirkulierenden Coronapandemie. Zu den bekannten Krankheiten bei Haustieren, die durch Coronaviren verursacht werden, gehört das Canine Coronavirus (CCoV), das bei Hunden vorkommt. Das canine Coronavirus infiziert meist den Magen und den Darm des Hundes und verursacht schweren Durchfall, Erbrechen und Gewichtsverlust. Es ist sehr ansteckend. Hunde, die jung sind oder ein schwaches Immunsystem haben, sind am meisten gefährdet, schwere Symptome des Virus zu entwickeln. Vor allem für Welpen kann die Dehydrierung durch Erbrechen und Durchfall lebensbedrohlich sein!
Wenn Ihr junger Hund Durchfall hat, bringen Sie ihn innerhalb von 24 Stunden zum Tierarzt. Dieser kann feststellen, was die Magen-Darm-Probleme verursacht und eine Behandlung durchführen, damit Ihr Hund die Infektion überlebt. Dazu kann zum Beispiel die intravenöse Verabreichung von Flüssigkeit (über einen Tropf) gehören. Ein Bluttest kann Ihnen helfen, herauszufinden, ob Ihr Hund wirklich an dem caninen Coronavirus erkrankt ist. Hunde bauen leider keine dauerhafte Immunität auf, nachdem sie sich infiziert haben, so dass sie immer wieder erkranken können.
Welche Hygienemaßnahmen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus bei Tieren notwendig?
Wenn Sie sich mit dem Virus infiziert haben, sollten Sie in der Nähe Ihrer Haustiere besonders vorsichtig sein. Tragen Sie einen Mund- und Nasenschutz, waschen Sie sich gründlich die Hände und lassen Sie sich nicht das Gesicht lecken.
Um eine gute Hygiene zu gewährleisten und die Verbreitung von Keimen zu verhindern, waschen Sie sich regelmäßig die Hände – vor allem nach dem Streicheln oder Spielen mit Ihrem tierischen Freund. Außerdem sollten Sie Ihr Tier nicht küssen, da dies ein sicherer Weg ist, um Bakterien von seinem Mund auf den Ihren zu übertragen.
Sie müssen keine weiteren Maßnahmen ergreifen, wie die Trennung oder Quarantäne Ihrer Hunde und Katzen. Verwenden Sie außerdem niemals Atemschutzmasken oder Desinfektionsmittel für Ihr Haustier – das stresst es nicht nur, sondern verletzt auch seine Haut und Schleimhäute.
Kann das Coronavirus auf dem Fell eines Hundes halten?
Die Überlebensfähigkeit von SARS-CoV-2 in verschiedenen Umgebungen ist noch nicht vollständig geklärt, da sie von verschiedenen Faktoren wie der Art der Oberfläche, der Temperatur und der Feuchtigkeit abzuhängen scheint. Die beste derzeit verfügbare Schätzung besagt, dass das Virus unter bestimmten Umständen bis zu sieben Tage überleben kann. In Aerosolen soll es nur etwa drei Stunden überleben. Es gibt derzeit auch keine bestätigten Hinweise darauf, dass sich Menschen durch das Berühren kontaminierter Gegenstände oder Oberflächen infizieren können.
Das Friedrich-Löffler-Institut hat festgestellt, dass Tiere, die mit einer infizierten Person zusammenleben, den Erreger über ihr Fell aufnehmen können, aber es wäre viel mehr als nur ein zufälliger Kontakt nötig, um einen anderen Menschen zu infizieren.
Kann ich meinen Hund gegen Sars-CoV-2 impfen lassen?
Sars-CoV-2-Impfstoffe für Tiere werden derzeit vor allem für die Impfung von Nerzen entwickelt. Auch Zootiere in den USA sind bereits geimpft worden. Experten raten jedoch derzeit von der Impfung von Haustieren ab, da Haustiere weder ein Risiko für den Menschen darstellen noch Todesfälle aufgrund einer Sars-CoV-2-Infektion bekannt sind.